Erzählcafé

von | 24. Jun. 2020 | Termine

Der Verein Soziokulturelles Zentrum Athina Harzgerode lädt an jedem letzten Mittwoch im Monat ein zum

Erzählcafé

Beginn: 15.30 Uhr
Ende:    17.00 Uhr


Rückschau auf vergangene Erzählcafé-Nachmittage:

Ein schöner Nachmittag im Athina

Am Mittwoch, dem 25. Februar 2020, fand im Athina das erste Erzählcafé für Seniorinnen und Senioren statt.
Die Initiatorinnen Dörte Peuke und Solveig Feldmeier freuten sich über die Unterstützung von Carla Reckziegel und Jutta Bohms vom Kultur- und Heimatbund Harzgerode.
Und vor allem waren sie begeistert vom regen Interesse der Gäste, sechs Damen und zwei Herren. In unserer gemütlichen Kaffeerunde ging es zunächst um die Geschichte des ehemaligen Lokals Café Krüger. Dazu hatte Jutta Bohms recherchiert und einige unterhaltsame Erlebnisse zusammengestellt. Ihr Text findet sich auch auf unserer Website.
Die Gäste erinnerten sich an schöne Tanzveranstaltungen und Familienfeiern, die sie im heutigen Athina erlebt hatten.
Dann kamen wir schnell darauf zu sprechen, dass es den älteren Menschen in Harzgerode und Umgebung heute sehr an Möglichkeiten zum geselligen Beisammensein mangelt. Da das Athina ebenerdig ist, lässt es sich auch gut für Gehbehinderte erreichen und ist ein idealer Ort für Zusammenkünfte. 
Frau Reckziegel erzählte, wie sie früher als Angestellte der Stadt kulturelles Leben für Rentnerinnen und Rentner organisierte.
Die Besucherinnen beklagten, dass solche Angebote heute fehlen.
Aber sie hatten auch gleich schöne Ideen für die Gestaltung künftiger Veranstaltungen. So wünschen sie sich Lesungen und musikalische Darbietungen. Vielleicht auch kleine Theateraufführungen, gerne von jungen Leuten, zum Beispiel Schülerinnen und Schülern.

Wir verabredeten, an jedem letzten Mittwoch im Monat zum Kaffee einzuladen. Viele Ideen zur Ausgestaltung gingen uns durch den Kopf. Wir begannen mit der Planung und dann kam uns Corona dazwischen.
Nun findet bereits das fünfte Erzählcafè statt. Nach der musikalischen Wiedereröffnung im Juni, erzählten wir uns im Juli etwas über unsere Brocken – Erlebnisse. Im August lauschten wir Sagen aus unserer Umgebung. Vielen Dank dafür an Monika Nagel und Harald Koch.

Im Okrober stand das schöne Selketal im Mittelpunkt. Hierzu konnte uns Natur- und Landschaftskenner Heinz Mente viel Interessantes erzählen.

Im November ging es um Heinrich Heine, der während seiner Harzreise im Jahr 1824 in der ehemaligen Poststation in der Oberstraße 24 abgestiegen war. Dank an Iris-Grit Hahn und Volker Warmbt für die lebendigen Vorträge sowie Herrn Rolf Homann vom Kultur-und Heimatbund für die Zuarbeit zu den historischen Fakten.

Hans Engelhardt hält seinen Dia-Vortrag über das Selketal

Hans Engelhardt, Jahrgang 1940, ist ein Harzgeröder Urgestein.
Schon als Kind war er am liebsten in Feld und Wald unterwegs und erforschte die Natur des Harzes.
Als 14 Jähriger stellte er gemeinsam mit Freunden eine Ausstellung zusammen, die im Rathaus von Harzgerode gezeigt wurde. Die jungen Leute hatten alles selbst organisiert und ihre Lehrer staunten nicht schlecht.
Hans Engelhardt machte eine Malerlehre und arbeitete viele Jahre in diesem Beruf, aber seiner Berufung, dem Natur- und Heimatschutz, blieb er sein Leben lang treu. Er gehörte 1956 zu den Gründungsmitgliedern des Vorläufers des Kultur- und Heimatbundes Harzgerode, dem Kulturbund demokratische Erneuerung Deutschlands.
Bei seinen Streifzügen durch die Natur schoss er unzählige wunderschöne Aufnahmen, die er zu Diavorträgen zusammenstellte.
In seiner Waschküche saß er dann und nahm dazu seine Texte auf Tonband auf, passend untermalt von klassischer Musik.
Manchmal allerdings machte ihm die Selketalbahn alles zunichte, wenn sie an seinem Haus vorbeidampfte, pfiff und rumpelte.
Harzgerode und die umliegenden Gemeinden waren in DDR-Zeiten wahre Urlaubsparadiese. Jeder, der einen FDGB –Platz (der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund verwaltete und vergab Urlaubsplätze) im Harz ergattert hatte, konnte sich freuen. Es gab viele Betriebsferienheime, aber auch etliche Privatunterkünfte in den Häusern und auf den Grundstücken der Einheimischen.
Die Gäste wollten auch unterhalten werden. Und so zog Hans Engelhardt von Heim zu Heim und präsentierte seine Vorträge.
Nach der Wende hatte er leider immer weniger Gelegenheit dazu, denn der Tourismus in unserer Region brach mehr und mehr ein. Viele Beherbergungsbetriebe mussten schließen. Nicht wenige verfielen und befinden sich heute in einem jämmerlichen Zustand.
Doch Hans Engelhardt fand neue Möglichkeiten, sich für den Naturschutz einzusetzen und andere dafür zu begeistern. Er übernahm die Leitung eines Naturschutzprojektes im Selketal und arbeitete hier mit Bundesfreiwilligen.
Seinen Vortrag über das Naturparadies Selketal von Ende der 70iger Jahre präsentierte er uns im November 2019 im Athina.
Das war ein ganz besonderes Erlebnis. Denn vieles, von dem, was er auf seinen berührenden Fotos eingefangen hat, gibt es heute so nicht mehr zu betrachten.

 

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