Das SZ ATHINA ist als Verein Mitglied in der Regionalgenossenschaft Harz.Coop eG
www.harz.coop
Warum Genossenschaften?
Ganz allgemein bieten Genossenschaften Dienstleistungen für ihre Mitglieder und Kooperationspartner an. Das geschieht in Form von Finanzierung für Wohn-, Handwerks-, Kunst-, Bildungs- und Gewerbe-Projekte sowie über die Organisation von Crowdfunding und Privatkrediten.
Mit dieser Form der Finanzierung entwickelt die Harz.Coop eG Konzepte für bedarfsgerechte Wohn- und Arbeitsstätten. Dabei wird die sozial-ökonomische Entwicklung an den Bedürfnissen der Bevölkerung der Harzregion und der jeweiligen Kommune ausgerichtet.
Die Harz.Coop eG lädt alle Bürgerinnen und Bürger zum kulturellen Austausch und zur Entwicklung neuer Ideen für die Schaffung regionaler Wirtschaftskreisläufe ein. Dabei kooperiert die Harz.Coop eG mit bereits existierenden klein- und mittelständischen Betriebe sowie Selbständigen. Der Aufbau der Harz.Coop wird zum generationenübergreifenden Projekt.
Bestehende Handwerks- und Landwirtschaftsbetriebe werden erhalten, altes Handwerk an die jüngere Generation weitergegeben.
Ein besonderes Interesse hat die Harz.Coop eG am Erhalt und der Modernisierung von Wohnraum. Hier gilt es historische Bausubstanz zu nutzen, statt viele Ressourcen zu verbrauchen, um abzureißen und neu zu bauen. Gleichzeitig kann bei der Renovierung historisches Handwerk aufleben. Die Harz.Coop eG i.Gr. ermöglicht Menschen, die über geringe finanzielle Mittel verfügen, den Erwerb und die Gestaltung von eigenem Wohnraum über deren Einlagen.
Allerdings geht die Harz.Coop eG über die Angebote zu preisgünstigem sozialen Wohnen hinaus.
Ziel der Harz.Coop eG ist die Versorgung der Mitglieder mit gesunder regionaler und saisonaler Kost. Dazu sind die Gründung von Solidarischen Landwirtschaftsbetrieben bzw. die Vernetzung mit bereits existierenden Genossenschaften oder Vereinen dieser Art geplant.
Es entstehen neue Arbeitsstätten in Gartenbau und Landwirtschaft durch die Etablierung von Betrieben der Solidarischen Landwirtschaft und dem damit verbundenen verarbeitenden und vermarktenden Gewerbe. Zentrale Küchen mit Kantine und Essenslager sowie Lieferservice sichern die Versorgung mit regionalen, saisonalen Produkten. Es gibt Praxen, Werkstätten und Ateliers, deren Inhaberinnen Betreuungs-, Beschäftigungs- und Mitgestaltungsangebote für die Bevölkerung der Kommunen anbieten.
Die Harz.Coop eG unterstützt die regionale Vernetzung auf dem Gebiet eines sanften umweltfreundlichen Tourismus. Statt in Konkurrenz zu anderen Gemeinden zu gehen, ist eine enge Kooperation zwischen den Kommunen notwendig. So werden Wanderwege zwischen Ortschaften reaktiviert, und ein Radwegenetz mit entsprechender Infrastruktur entsteht. Neue Konzepte für den Nahverkehr und naturnahe Übernachtungen machen das Wandern und Radfahren attraktiv. Im Internet sind Wegweiser zur nächsten Gastronomie und/oder Übernachtungsmöglichkeit abrufbar.
Die Harz.Coop eG engagiert sich für die Entwicklung von Nachhaltigkeitsprojekten bei der Energieversorgung, der ökologischen Verkehrsplanung sowie der Digitalisierung.
Durch Kontakte zu Parteien, Stiftungen und Bildungsvereinen sowie kommunalen Behörden unterstützt die Harz.Coop eG Experimente mit neuen Lebens- und Arbeitkonzepten, die bereits seit Jahren im Kleinen funktionieren. Nachhaltigkeitsprojekte erhalten Zeit, Raum und finanzielle Mittel, damit sie ausgeweitet und auf Praxistauglichkeit für eine ganze Kommune geprüft werden können. Offenheit für Neues und Überraschendes sind als Treiber dafür nötig.
Derzeitige Projekte der Genossenschaft Harz.Coop eG
Die Eintragung erfolgte am 03.08.2021 unter der Nummer GnR 342 im Amtsgericht Stendal …
- c) Gegenstand des Unternehmens:
Versorgung der Mitglieder mit gutem, sicherem, sozial und ökologisch verantwortbarem Wohnraum
sowie die Schaffung von sozial und ökologisch verantwortbaren Arbeitsbedingungen, insbesondere
zum erzeugen und bereitstellen von Nahrungsmitteln und Essen. Sie unterstützt Selbsthilfe,
Selbstverantwortung und Selbstverwaltung unter ihren Mitgliedern. Die Mitglieder verstehen sich als
Gemeinschaft auf der Basis von frei vereinbarten, verbindlichen Übereinkünften.
Hört sich doch spitzenmäßg an — oder???
Und nun geht es direkt los. Die Vorarbeiten sind ja schon längst gelaufen.
Wir haben zwei Häuser in der Brunnenstraße in Harzgerode erworben, die jetzt von uns vermietet werden. Es sind Fachwerkbauten mit Nebengelass.
In der Nummer 20 ist Dennis mit seiner sechsköpfigen Familie eingezogen.
Einige Arbeit ist noch zu leisten, damit es dort wohnlicher wird. Neue Fenster sollen eingebaut werden und Solarpaneele aufs Dach.
In der 17 geht es um den Einbau einer neuen Heizung. Auch hier wollen wir eine möglichst nachhaltige Variante wählen. Und wir suchen dafür interessierte Mieter.
Unser ganz großes Projekt ist die „Alte Schule“ in Schielo, einem Ortsteil von Harzgerode, der 5km entfernt sehr reizvoll in einer hügligen Landschaft zwischen Selke- und Einetal liegt.
Schielo ist ein Kunstdorf. So wird es jedenfalls demnächst auf der neuen Harzgeröder Tourismus-Website vermarktet.
Der Hintergrund: Kunsthandwerk hat tatsächlich eine lange Tradition in diesem Ort. Der berühmteste „Sohn“ von Schielo ist der Fotograf Karl Blossfeldt (* 13. Juni 1865 in Schielo † 9.Dezember 1932 in Berlin), der besonders durch streng-formale Pflanzenfotografien bekannt wurde. Er gilt fotokünstlerisch als Vertreter der Neuen Sachlichkeit und gelangte zu Weltruhm. Seine Werke sind unter anderem in der MoMa Gallery in New York zu sehen.
Sein erstes Buch „Urformen der Kunst“ erschien im Jahre 1928 im Ernst Wasmuth Verlag, Berlin, es machte Karl Blossfeldt fast über Nacht berühmt. 1932 erschien der Bildband „Wundergarten der Natur“.
Am 17. September 2020 wurde an seinem ehemaligen Wohnort Berlin Steglitz, Stephanstraße 6, eine Gedenktafel enthüllt.
In Schielo wohnen und arbeiten auch heute einige Künstler. Sie haben sich des Erbes von Blossfeldt angenommen und den Karl-Blossfeldt-Kreis gegründet, um den Fotografen wieder weithin bekannt zu machen.
Wir kooperieren mit diesem Verein und weiteren Bürgerinnen und Bürgern aus Schielo. Ziel ist die Entwicklung eines Konzeptes für unsere Schule, das förderfähig ist.
Kunst und Kultur aufs Land kombiniert mit einer nachhaltigen Bewirtschaftung – das ist unsere Zielstellung.
Die Schule ist ein typischer Gründerzeitbau vom Anfang des 20. Jahrhunderts, stabil und fest gemauert aus Klinkern, mit großem hellen Treppenhaus, zwei hohen Klassenzimmern im Erdgeschoss und einer geräumigen Dachgeschosswohnung für den Lehrer.
Bis in die 70iger Jahre hinein war die Schule in Betrieb, später wurde sie Hort und Sportstätte.
Vor einigen Jahren diente ein Klassenraum noch als Jugendclub, im Sportraum wurde Tischtennis betrieben. Dann standen Renovierungen an und das Gebäude erschien der Stadt Harzgerode zu unrentabel. Es war billiger, den Jugendclub andernorts einzurichten. Das Gebäude wurde versteigert.
Nichts passierte. Der neue Eigentümer ließ alles so, wie es war. Verfall setzte ein. Beherzte Nachbarn griffen ein und verhinderten Vandalismus.
Jetzt wurde wieder versteigert, für viel mehr Geld natürlich.
Die Genossenschaft beteiligte sich am Verfahren und bekam den Zuschlag.
Die Einheimischen, die eng mit ihrer Schule verbunden sind, freuen sich, dass es Menschen aus der Region sind, die dem Gebäude jetzt neues Leben einhauchen wollen.
Ohne die Leute vor Ort wird es kein Konzept geben, so viel steht fest.
Um Einnahmen zu generieren, schließlich sind wir auch ein Betrieb, der wirtschaften muss, wollen wir die Wohnung im Obergeschoss modern herrichten und vermieten. Von dort oben gibt es eine fantastische Aussicht auf die liebliche Landschaft ringsum.
Die ehemaligen Klassenzimmer sollen eine öffentliche Nutzung erfahren.
Wie diese aussehen kann, wollen wir in einem gemeinsamen Prozess mit Genossenschaftsmitgliedern und Schielower Bürgerinnen und Bürger entwickeln.
Warum nicht ein Karl – Blossfeldt – Zentrum mit Ausstellung zu Leben und Werk sowie kleinem Café mit Regionalwarenangebot?
Der ehemalige Sportraum könnte ein Multifunktionsraum werden – für Seminare und Körperarbeit …
Auf dem Dach Solar, Elktro -Tankstelle für Autos und E-Bikes auf dem Gelände. Das sind so einige Vorstellungen.
Noch sind einige Formalitäten zu erledigen, bis wir den Schlüssel in Händen halten und uns ein Bild von den Herausforderungen machen können, die im Inneren auf uns warten. Zum 1.September soll es soweit sein.
Dank der schnellen und unkomplizierten Hilfe von Dachdeckermeister Sven Bentzius konnte das Dach bzw. die Dachrinne repariert werden, sodass Regenüsse derzeit keinen Schaden mehr anrichten können.
https://www.moma.org/artists/24413
Wikipedia – Eintrag zu Karl Blossfeldt
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Blossfeldt
Karl Blossfeldt begann 1881 eine Lehre als Bildhauer und Modelleur in der Kunstgießerei Carlswerk in Mägdesprung im Harz und verwendete bereits damals Blätter als Vorlage für Verzierungen. Als Neunzehnjähriger begann er ein zeichnerisches Grundstudium an der Unterrichtsanstalt des Berliner Kunstgewerbemuseums. Seine Leidenschaft gehörte jedoch weiterhin der Fotografie. Deshalb schloss er sich von 1890 bis 1896 der Mitarbeit am Projekt des Zeichenlehrers Moritz Meurer in Rom zur Herstellung von Unterrichtsmaterialien für ornamentale Gestaltung an. Dies stellte den Beginn der systematischen Fotoarbeit an Pflanzen dar. In der Folgezeit erschienen erste Veröffentlichungen in den Publikationen Meurers.
Im Jahre 1898 begann Karl Blossfeldt mit seiner Lehrtätigkeit als Assistent an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin und wurde ab 1899 Dozent im Lehrfach „Modellieren nach Pflanzen“. 1921 wurde er zum Professor ernannt, ab 1924 an den Vereinigten Staatsschulen für Freie und Angewandte Kunst Berlin. Sein Galerist, der Berliner Karl Nierendorf (1889–1947), stellte seine Fotoaufnahmen 1926 mit afrikanischer und ozeanischer Plastik aus, unter den Rezensenten fand sich Walter Benjamin – welche nachhaltige Wirkung auf die Moderne seine Fotografien ausübten, wurde sofort erkannt. Sein erstes Buch „Urformen der Kunst“ erschien im Jahre 1928 im Ernst Wasmuth Verlag, Berlin, es machte Karl Blossfeldt fast über Nacht berühmt. Nach seiner Emeritierung 1932 erschien kurz vor seinem Ableben 1932 noch der Bildband „Wundergarten der Natur“.
Am 17. September 2020 wurde an seinem ehemaligen Wohnort, Berlin-Steglitz, Stephanstraße 6, eine Berliner Gedenktafel enthüllt.